Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Groß Laasch/Lüblow-Wöbbelin
Die Kirche in Wöbbelin gehört zur Kirchgemeinde Lüblow/ Wöbbelin in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die Gemeinde hat über 400 Kirchenmitglieder. Die Leitung der Kirchgemeinde geschieht durch den Kirchgemeinderat. In der Regel ist einmal im Monat und zu den Festtagen Gottesdienst.
Wir möchten als Kirche in Wöbbelin lebendig sein, das heißt, ansprechende Gottesdienste gestalten, musikalische Beiträge einbringen, in der Kinderarbeit aktiv werden und uns um die Belange der Kirche vor Ort kümmern.
Aktuelle Meldungen
Gross Laasch - Weihnachtsmarkt im Pfarrgarten - 14.12.2024
(21.11.2024)Der Weihnachtsmarkt
am 14.12.2024 im Pfarrgarten,
in Groß Laasch,
ist ein kleines "Muss"
Wir freuen und auf die Gäste.
Foto: Gross Laasch - Weihnachtsmarkt im Pfarrgarten
Groß Laasch - Neue Pröpstin bezieht 2024 ihr Dienstzimmer
(07.11.2023)Sabine Schümann wird Chefin der Propstei Parchim
Die Mitglieder der mecklenburgischen Kirchenkreissynode entschieden am 28. Oktober in Güstrow im ersten Wahlgang für die Theologin. Das teilt der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg mit. Die 44-jährige Pastorin aus Groß Laasch sei die einzige Kandidatin gewesen. Sie erhielt 37 Ja-Stimmen von 40 abgegebenen und 40 gültigen Stimmen. Zur Wahl nötig gewesen wären mindestens 28 Ja-Stimmen – die Mehrheit der gesetzlichen Anzahl von 55 Synodalen, erklärt Pressesprecher Christian Meyer das Verfahren.Die Regionalpastorin aus Groß Laasch folge auf Propst Dirk Sauermann, der vor allem aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig das Leitungsamt abgab. Sabine Schümann tritt ihren Dienst als Pröpstin im Frühjahr 2024 an. Ihr Dienstzimmer befindet sich in Parchim. Zur Propstei Parchim gehören die vier Kirchenregionen Boizenburg-Wittenburg, Hagenow, Ludwigslust-Dömitz und Parchim mit insgesamt 47 Kirchengemeinden und rund 29 000 Gemeindemitgliedern.„Von Herzen sage ich Danke für das Vertrauen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagte unmittelbar nach ihrer Wahl. Bei ihrer Vorstellung zuvor hatte die Theologin alle Christenmenschen dazu aufgerufen, „Gott immer wieder ins Gespräch bringen. Untereinander und mit denen, die nichts von ihm wissen.“ Sie sei davon überzeugt, dass Kirche wunderbare Räume habe und immer wieder neu schaffen könne, ja müsse, in denen das möglich sei: „Begegnung, Erzählung, Austausch, Segen. Wir müssen uns selbst befragen und anfragen lassen, wie diese Räume aussehen sollen.“Ein aktuelles Beispiel aus ihrer Kirchenregion Ludwigslust-Dömitz sei das Projekt „Einfach ja“ gewesen, bei dem unter freiem Himmel spontane Segnungen und kirchliche Trauungen möglich waren. „Man muss sich nur trauen. Heraus aus der eigenen Komfortzone. Heraus aus den Grenzen der eigenen Gemeinde. Weg von dem immer-schon und haben-wir-schon-mal-gemacht-hat-nicht funktioniert-Gerede. Dazu will ich Lust machen. Zur Arbeit in den Gemeinden und darüber hinaus. Es gibt viele tolle Angebote und Projekte, gute gewachsene Traditionen.“ Vor diesem Hintergrund habe Pröpstin Schümann bei ihrer Vorstellung dazu ermuntert,„manches Experiment zu wagen, neue Räume zu eröffnen - in Pfarrhäusern und Kirchen, in Wohnzimmern und unter freiem Himmel.“ Ihre Motivation, sich dem fordernden Amt zu stellen, beschrieb die Kandidatin unter anderem so: „Weil ich mit den Mitarbeitenden das Glaubensleben gestalten will: Traditionen lebendig halten, Projekte anschieben, Visionen entwickeln, Erfahrungen machen und teilen - auf Propsteiebene, im Kirchenkreis, in der Nordkirche.“ Zudem verbinde sich für sie mit dem pröpstlichen Leitungsamt das Hören und die Seelsorge im Kontakt mit Menschen und Mitarbeitenden.
Christiane Großmann
SVZ am 02.11.2023
Foto: Sabine Schümann
Groß Laasch - Kandidatin für die Propstwahl in MV
(06.10.2023)Sabine Schümann soll neue Pröpstin mit Sitz in Parchim werden – im Vorfeld der Wahl stellt sie sich Fragen
Die Synodalen des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg wählen am 28. Oktober 2023 in Güstrow eine neue Pröpstin mit Sitz in Parchim. Als Kandidatin wurde Pastorin Sabine Schümann vom Pröpste-Wahlausschuss unter Leitung von Bischof Tilman Jeremias (Greifswald) nominiert.
Die Neuwahl ist nötig, weil der bisherige Propst Dirk Sauermann nach 17 Jahren auf eigenen Wunsch – vornehmlich auf Rücksicht auf seine Gesundheit – am 30. September vor dem Ende des Berufungszeitraums aus dem pröpstlichen Leitungsamt ausgeschieden ist. Zukünftig werde der Theologe Vertretungsdienste in der Propstei Wismar übernehmen, informiert der Kirchenkreis Mecklenburg.
Sabine Schümann ist Pastorin der Gemeinde Groß Laasch-Lüblow
Die Kandidatin für die Nachfolge, Pastorin Sabine Schümann, hat ihre Wurzeln in Waren an der Müritz. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Rostock, in Nottingham (Großbritannien) und in Münster/Westfalen führten sie Studienaufenthalte beziehungsweise ein Praktikum nach Rom, Tokio und Moskau.
Ihr Vikariat habe sie in der Kirchengemeinde Lichtenhagen Dorf bei Rostock absolviert. Seit 2009 ist Schümann Pastorin in der Kirchengemeinde Groß Laasch-Lüblow und im Moment ebenso zuständig für die Kirchengemeinden Grabow und Neese.
Die 44-Jährige wohnt mit ihrem Lebensgefährten zurzeit in Groß Laasch. Nach der Wahl steht ein Umzug an, denn der Propstsitz ist Parchim. Eine erste Kennenlernmöglichkeit von Sabine Schümann besteht am 8. Oktober um 11 Uhr in der Kirche Grabow, wo Sonntag Goldene Konfirmation gefeiert wird. Am 15. Oktober begeht sie um 15 Uhr mit der Gemeinde Groß Laasch das Erntedankfest. Jeweils im Anschluss an beide Gottesdienste werde die Kandidatin für Fragen zur Verfügung stehen, informiert ein Sprecher des Kirchenkreises.
Die Propstei Parchim gliedert sich in die vier Kirchenregionen Boizenburg-Wittenburg, Hagenow, Ludwigslust-Dömitz und Parchim mit insgesamt 47 Kirchengemeinden und rund 29 000 Gemeindegliedern.
Christiane Großmann
SVZ am 05.10.2023
Foto: SABINE SCHÜMANN PRIVAT
Groß Laasch - Pastorin Schümann plant Andacht unter freiem Himmel
(18.05.2021)Fünf junge Leute sollen Pfingstsonntag während einstündigem Gottesdienst den Segen zugesprochen bekommen
Im Konfirmationsgottesdienst bekennen sich die Jungen und Mädchen zu ihrem christlichen Glauben, übernehmen selbst Verantwortung für das, was ihre Eltern und Paten bei ihrer Taufe versprochen haben und werden für ihren weiteren Lebensweg gesegnet. Trotz der Corona-Pandemie will Sabine Schümann diese Feier nicht erneut verschieben.
Dieses Fest sei wichtig, sagt die Pastorin der Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Groß Laasch/Lüblow-Wöbbelin: „Es sollte schon wenigstens eine kleine Feier geben, bei der die Konfirmanden im Mittelpunkt stehen und bei der sie während eines etwa einstündigen Gottesdienstes den Segen zugesprochen bekommen.“ Das soll nun öffentlich am kommenden Pfingstsonntag um 14 Uhr im Pfarrgarten von Groß Laasch passieren.
Dieses Jahr erhalten fünf Konfirmanden den Segen zugesprochen
„Wir haben dieses Jahr fünf Konfirmanden aus Lüblow, Wöbbelin, Ludwigslust und Tuckhude. Vier von ihnen mussten letztes Jahr schon verschieben. Sie haben gelitten und wollen jetzt einen Schlusspunkt setzen“, betont die Seelsorgerin weiter.
Das Abendmahl werde von den Konfirmanden selbst in ihren Kernfamilien verteilt. „Wir wollen den Kontakt so gering wie möglich halten. Ich bitte auch darum, alle Hygiene- und Abstandsregeln strikt einzuhalten“, so die Pastorin, die sich freut, dass einer derjenigen, der konfirmiert werde, bereits von ihr im Pfarrgarten getauft worden sei. „Ich finde es schön, dass sich so der Kreis schließt.“
Thorsten Meier
SVZ am 18.05.2021
Foto: Pastorin Sabine Schümann
Groß Laasch - Das Kirchdorf Groß Laasch
(23.04.2021)Das Kirchdorf Groß Laasch
in alter Zeit
erzählt nach Aufzeichnungen aus der Kirchenchronik
für die evangelische Kirchgemeinde Groß Laasch
von Pastor Heinz Wohlfarth
- 1987 -
Groß Laasch - Laasch war einst Kirchdorf
(06.10.2020)In den steinernen Glaubenszeugnissen zur Ruhe kommen, ein Gebet sprechen oder die Gedanken neu ordnen ist für viele Menschen immer noch etwas Besonderes. Aber auch die Geschichten in und um die Dorfkirchen der Ludwigsluster Region verdienen Aufmerksamkeit. In dieser Woche stellen wir einige dieser geschichtsträchtigen Gebäude vor. Heute: Die Kirche in Groß Laasch.
Die Kirchgemeinde Groß Laasch-Lüblow ist eine kleine Dorfgemeinde in der Nähe von Ludwigslust. Ungefähr 700 Gemeindemitglieder zählen zur Kirchgemeinde der drei Kirchdörfer Groß Laasch, Lüblow und Wöbbelin sowie aus den Dörfern Niendorf, Weselsdorf und Dreenkrögen.
Bereits 1229 gibt es Aufzeichnungen über die Existenz der ersten Kirche in Groß Laasch. Einst war es also ein Kirchdorf. Der Grundstein für ein neues Gotteshaus wurde 1791 gelegt, nachdem die vorherige Georgskirche abgebrannt war. Bei Arbeiten Anfang der 1990er-Jahre wurde aus dieser Zeit eine Georgsfigur gefunden - ein Drachentöter. „Die hölzerne Figur ist sehr filigran gearbeitet und muss aus dem 13. oder 14. Jahrhundert sein“, schätzt Sabine Schümann, die seit 2009 Pastorin in Groß Laasch ist.
Die heutige Kirche hat einen geraden Chorabschluss und achtseitige Fachwerkdachreiter. Zur Inneneinrichung gehört ein schlichter, hölzerner Kanzelaltar. Weil Kanzel und Altar in einem vorhanden sind, sind Wortverkündigung und das Abendmahl eng miteinander verbunden. Besonders an dem Gebäude ist die Verschmelzung des jüdischen und des christlichen Glaubens sichtbar. Über der Eingangstür befindet sich beispielsweise der Davidstern mit einem Kreuz, welcher zeigen soll, dass die Ursprünge des Christentums im Judentum liegen. Vor der Kirche wurden nach der politischen Wende Gedenksteine für die Opfer von Krieg und Gewalt errichtet. Die Kachelöfen von damals dienen bis heute als Wärmequelle an kalten Tagen. Das Heizen jedoch will gelernt sein. „Es ist eine wahre Kunst. Passt man nicht auf, ist die ganze Kirche blau“, weiß die Pastorin aus Erfahrung und lacht.
Unweit der Kirche befindet sich das Pfarrhaus. Dort wohnt Sabine Schümann und ist total begeistert von dem Haus. Mit 17 hat die gebürtige Waren-Müritzerin gemerkt, dass sie unbedingt Pastorin werden möchte. Zu Zeiten von Corona muss sie allerdings kreativ werden. Im Sommer hatte sie sich deswegen etwas Besonderes überlegt: Gartengottesdienste. „Ich hatte das von einer anderen Gemeinde gehört und dachte, wir probieren es mal selbst aus“, erinnert sie sich. Bei einem Gartengottesdienst ist man immer bei anderen Gemeindemitgliedern zu Gast.
Im Winter wird das allerdings schwierig. „Wir müssen mal sehen, wie viele in die Kirche passen, wenn wir die Abstände einhalten wollen. Für Heiligabend haben wir aber einen Gottesdienst draußen geplant. Wir werden definitiv nicht in die Kirche gehen“, betont Sabine Schümann. Die 41-jährige ist der Meinung, dass man sich der Situation anpassen muss. „Es gibt immer neue Erkenntnisse. Es geht nicht darum, was nicht mehr möglich ist, sondern was man möglich machen kann“, erklärt die Pastorin. Das Krippenspiel findet wahrscheinlich separat am 4. Advent auf dem Pfarrhof statt.
Nele Assmann
SVZ am 05.10.2020
Foto: Gottesdienste können auch in ungewöhnlichen Zeiten funktionieren: Sabine Schümann lässt sich für ihre Gemeinde kreative Lösungen einfallen. Nele Assmann
Groß Laasch - Ferienspaß auf dem Pfarrhof
(08.07.2020)In der letzten Sommerferienwoche findet auf dem Pfarrhof Groß Laasch ein Kindercamp statt. Dazu sind Kinder der ersten bis sechsten Klassen zum Ferienspaß auch in der näheren Umgebung eingeladen. Laut Pastorin Sabine Schümann gelten die aktuellen hygienischen Regeln. Los geht es jeweils um 8 Uhr, abgeholt werden können die Kinder um 16.30 Uhr. Geplant sind Ausflüge in der näheren Umgebung. Die Kosten betragen 50 Euro für diese vier Ferientage.
Eine Anmeldung ist per E-Mail möglich () oder mit dem Anmeldeformular, das unter anderem im Backshop in Groß Laasch oder im Gemeindebüro der Stadtkirchengemeinde erhältlich ist.
Groß Laasch - Verlockendes Wissen
(28.04.2020)Der Mensch ist neugierig. Das hat schon Eva ihrem Adam und Gott bewiesen. Weil das Wissen sie gelockt und sie nach Beweisen gesucht hat, probierte sie von der verbotenen Frucht.
Corona bestimmt gerade unseren Alltag, aber ganz langsam erobern sich auch andere Themen ihren Weg zurück in die Nachrichten. Neben Maskenpflicht und Intensivbetten geht es vor allem um die wirtschaftlichen Folgen. Und auch das Klima spielt endlich wieder eine Rolle. Das war lange ganz von der Tagesordnung verschwunden. In den letzten Wochen hat das schöne Wetter viele bei Laune gehalten, aber eigentlich ist das nicht der Plan im April. Da müsste das Wetter verrückt spielen und von Schnee bis Sonnenschein wäre alles dabei. Aber das Wetter hat sich verändert und das ist, so die Wissenschaftler, eine Folge des Klimawandels. In Ludwigslust wurde dagegen protestiert, aber so richtig hören und lesen wollte man die Botschaft der Jugendlichen nicht.
Eigentlich wäre es jetzt ganz leicht wieder über die Klimafragen ins Gespräch zu kommen. Corona kommt nicht nur mit vielen Einschränkungen daher. Man kann den Wissenschaftlern zurzeit beim Forschen, Denken und Diskutieren zusehen. Immer wieder werden Meinungen weiterentwickelt und auch umgestoßen – der Neugier sei Dank.
Im Paradies leben wir nicht mehr. Hätte Eva auf die Frucht verzichtet, wäre das anders. Aber ihre Neugier steckt in uns Menschen drin und führt uns immer wieder zu neuen Erkenntnissen.
Pastorin Sabine Schümann
SVZ am 28.04.2020
Foto: Hat zum Weihnachtsfest auch immer eine Botschaft in ihren Texten verarbeitet: Pastorin Sabine Schümann, Panknin
Groß Laasch - Startklar
(02.04.2020)Ich bin startklar! Mein Büro ist aufgeräumt, der Garten ist in Ordnung gebracht, und die Fenster habe ich auch geputzt. Ich wäre jetzt startklar, um wieder Menschen zu besuchen, Gottesdienste zu feiern und in die Schule zu gehen. Ich wäre auch startklar für einen Besuch im Kino, im Schwimmbad und in einem Restaurant. Aber wir müssen uns weiter in Geduld üben.
Mir fällt das schwer, denn diese ganze Krise ist auch erdrückend. Es kommen Aufgaben aus den Schulen, die erledigt werden müssen. Häufiger als sonst steht man in der Küche und muss Mahlzeiten zubereiten, aufräumen.
Schließlich ist da auch Sorge um die Arbeit. Diejenigen, die im Homeoffice sind, müssen mit allem jonglieren, was zu Hause anfällt. Andere sind schon in Kurzarbeit. Vermutlich wären wir alle sofort wieder startklar und gerne zurück in unserem Alltag.
Überrascht bin ich, wie gut viele Kinder mit der Situation umgehen. Ich habe den Eindruck, dass sich viele zurücksehnen in den Kindergarten und in die Schule. Und gleichzeitig genießen sie mehr Zeit am Handy, am Computer oder vor dem Fernseher. Auch die Schulaufgaben werden erledigt und ich spüre immer wieder Gelassenheit oder auch Zuversicht – anders als bei uns Erwachsenen.
Über diese Zuversicht freue ich mich, und ich denke an ein Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium. Wie die Kinder sollen wir werden, um in den Himmel zu kommen. Den Himmel kann man auch auf Erden spüren, in Momenten des Glücks und der Zufriedenheit. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die Gelassenheit der Kinder – gerade in dieser Corona-Krise und bis wir endlich wieder durchstarten können.
Pastorin Sabine Schümann
SVZ am 02.04.2020
Foto: Pastorin Sabine Schümann, Kirchgemeinde Groß Laasch/ Lüblow- Wöbbelin
Groß Laasch - Vom großen Kleinen im Leben
(24.12.2019)Ob Predigt oder Theatertexte, Pastorin Sabine Schümann bleibt realistisch, eines aber darf nicht fehlen – der Humor
„Oft sind es die kleine Dinge im Leben, die es lebenswert machen.“ Diesen Spruch würde Sabine Schümann wohl auch unterschreiben. Zumindest widmet sich die Pastorin der Kirchgemeinde Groß Laasch-Lüblow in ihrer Predigt am heutigen Heiligabend genau diesem Thema. Vor mittlerweile einigen Wochen liest sich Sabine Schümann ein. Mehrmals schaut sie sich den Bibeltext an, den die Pastorin für ihre Predigt auswählt. „Ich lese ihn, lese ihn wieder und lege ihn dann weg. Dann gehe ich sozusagen schwanger mit dem Text. Ich gehe damit durch den Alltag.“ Dabei schaut sie links und rechts von sich. Was passiert? Was geschieht familiär? All das versucht die Pastorin dann in ihren Text einzuarbeiten. Rückt das Weihnachtsfest immer näher, muss auch der Text fertig werden. „Idealerweise ist er schon vorm 23. Dezember fertig“, verrät Sabine Schümann. Ob das immer klappt, bleibt ein Geheimnis.
Texte schreiben. Das gehört zum Beruf eines jeden Pastors. Sabine Schümann mag es. Sie schreibt nicht nur Predigten, sondern auch Theaterstücke, Krippenspiele. Ob für Kinder oder Erwachsene. Wenn Sabine Schümann das richtige Thema findet, geht die kreative Schaffensphase los. So auch für das Krippenspiel am heutigen Nachmittag um 14.30 Uhr in Wöbbelin. Die Hauptrolle nimmt ein Reporter ein, der ein Großereignis sucht. Dabei gerät er schnell auf den Holzweg. „Irgendwann aber kapiert es der Reporter“, verrät Sabine Schümann. In der Geschichte „Der kleine Engel im Baum“ geht es „um das große Kleine zu Weihnachten“. Sabine Schümann versucht immer wieder, die Geschichten aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Hinter die Fassade schauen. Sich nicht einlullen lassen. Das sei Sabine Schümann wichtig. „Ich möchte zu Weihnachten auch immer eine Botschaft mit auf den Weg geben.“
Das versucht Sabine Schümann auch an anderer Stelle. Vor einigen Jahren macht die Pastorin ein Casting beim Radio mit. Seitdem heißt es regelmäßig „Moment mal“ bei der Groß Laascherin. Dann spricht Sabine Schümann für die Radiokirche. Immer zu einem bestimmten Thema. „Das kann ganz unterschiedlich sein. Ich schaue mir den Tag genau an und dann geht es los.“ Ob zu einem Lied oder dem Geburtstag von Udo Lindenberg oder wie in diesem Jahr zum Ewigkeitssonntag. Für den Radiobeitrag bekommt die Pastorin 90 Sekunden Zeit, in denen sie 300 Worte unterbringen muss. Sabine Schümann schreibt und spricht pointiert. Wer sie kennt, weiß, dass es ohne Humor und Augenzwinkern bei der Pastorin aus Groß Laasch nicht geht.
Ganz die Realistin. So geht Sabine Schümann auch die Predigt für das Weihnachtsfest an. „Ich finde es schade, dass wir diesen Tag, den Heiligabend, so verklärt sehen. Es war alles andere als still in dieser Nacht“, sagt die Groß Laascherin. Schließlich wurde ein Kind geboren. „Für mich hat es nicht nur etwas Heiliges, Gott wird Mensch, sondern auch etwas sehr erdenschweres.“ Die Familie von Maria habe viel ausgehalten. Hinter der Weihnachtsgeschichte verbirgt sich schließlich auch ein Drama. „Wir wissen nicht genau, wie alt Maria war. Aber sicher nicht älter als 15 Jahre. Dann kommt sie schwanger nach Hause.“ Alles aber habe seinen Platz. Im Leben wie auch in der Weihnachtsgeschichte. Nicht alles laufe rund. Das sei für Sabine Schümann das Tolle daran. Für die Groß Laascherin steht aber noch etwas anderes fest: „Wir dürfen an diesem Tag aber auch fröhlich sein.“ Genau das wolle sie am Heiligabend ebenfalls sein und auch transportieren.
Sabrina Panknin
SVZ am 24.12.2019
Foto: Hat zum Weihnachtsfest auch immer eine Botschaft in ihren Texten verarbeitet: Pastorin Sabine Schümann Foto:Panknin
Groß Laasch - Von Pubertisten und Trutschnasen
(21.06.2019)Mit dem Stück „Verhext und durchgedreht“ verwandelt sich der Pfarrgarten in Groß Laasch wieder in eine Theaterbühne
Genüsslich sitzt Rapunzel in ihrem Zimmer und zieht immer wieder ihre Bürste durch ihr langes Haar. „Oh Mutti, was willst du denn jetzt hier“, sagt Rapunzel – sichtlich genervt. Mutti bringt die Wäsche ins Zimmer der Jugendlichen, bittet das Töchterchen, einfach mal wieder das Zimmer aufzuräumen. Das aber scheint Rapunzel überhaupt nicht zu interessieren, bürstet ihr Haar mit stoischer Ruhe weiter. „Ich kann nichts dafür: Ich hab Pubertät“, sagt Rapunzel.
Diese Szene ist eine von vielen beim diesjährigen Groß Laascher Sommertheater im Pfarrgarten der Gemeinde. Rapunzel – gespielt von Jana Podlipnik – hat alles andere als Bock darauf, auch nur einen Handschlag im Haushalt zu machen. Sichtlich verärgert ist Mutti. Eigentlich übernimmt Anja Meyer die Rolle, doch bei der letzten Probe im Pfarrgarten, ist sie verhindert. Dietlinde Schmidt springt ein. Übernimmt bei der Probe schnell mal eine Doppelrolle – die Groß Laascherin verkörpert sonst Hubert, Vater der Zwillinge Hans und Gretel.
In dem Stück „Verhext und durchgedreht“ geht es um die Alltagssorgen von Eltern, die sie mit ihren Sprösslingen während der Pubertät durchaus haben können. Die Vorlage liefert erneut ein Grimmsches Märchen – „Hänsel und Gretel“. Der Text aber stammt aus der Feder von Pastorin Sabine Schümann. „Immer Dienstag nach Ostern schreibe in den Text für das Sommertheater“, erzählt Sabine Schümann. Sie führt auch Regie. „Nach der ersten Lesung kommt die Kritik, danach schreibe ich um“, so die Pastorin der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Groß Laasch/Lüblow-Wöbbelin. Danach beginnt das Proben – mal mit, mal ohne Kostüme. Die liefert Agnes Tröster. Und zwar immer so, dass die Kleider für alle Schauspieler gut angepasst werden können.
Aus einer Laune heraus entstand nach dem traditionellen Krippenspiel für Erwachsene die Idee, auch im Sommer mal etwas zu machen. Nach und nach wurden die ersten Grimmschen Märchen von Sabine Schümann ironisch-humoristisch als Theaterstück verfasst – ob „Rotkäppchen“, „Die Bremer Stadtmusikanten“ oder „Der Wolf und die sieben Geißlein“, kein Märchen ist vor der spitzen Feder von Sabine Schümann sicher. Den Schauspielern wie auch dem Publikum gefällt es. Und das seit Jahren.
Nach und nach schlüpfen die Schauspieler, zu denen auch Carina Schäfer, Markus und Cathy Tiede, Daniela Frese-Ihde, Sandy Steinbrecher sowie Raimo Reinke zählen, in ihre Rollen. Der Text sitzt noch nicht bei allen, ein wenig Zeit zum Auswendiglernen bleibt allen aber noch. Sandy Steinbrecher übt derweil fleißig, wie sie ihr Smartphone hält. „Hallo Leute“, ertönt es im Pfarrgarten. Prinzessin Bobo alias Sandy Steinbrecher dreht gerade ein Video. Ihr „Pappili“ aber nervt dabei immer wieder. Er kann mit dem ganzen Internetkram nichts anfangen. Wie schon Rapunzel, Hans und Gretel flüchtet auch Prinzessin Bobo aus ihrem Zuhause. Und landet bei der Hexe im Märchenwald, die jetzt vegan lebt und keine Kinder mehr frisst, wie sie erzählt. Aber „fressen sagt man nicht“, wird sie jeden Tag aufs Neue von den Jugendlichen erinnert. Langsam wächst der Hexe das alles über den Kopf. Sie kann nicht mehr. „Ich habe Burnout und bin auf unbestimmte Zeit erstmal raus“, sagt sie.
Warum die sogenannten Trutschnasen, wie Putzfrau Minna die Pubertisten auch nennt, der Hexe den letzten Nerv geraubt haben, und warum sich Vater Hubert lieber ein Einhorn angeschafft hätte, das erfahren alle Zuschauer des diesjährigen Sommertheaters am kommenden Sonntag, 23. Juni, ab 15 Uhr im Pfarrgarten Groß Laasch. Da entscheidet sich auch, ob Pastorin Sabine Schümann wieder einmal für ihre Schauspieler kochen muss. Schließlich steht noch eine Frage unbeantwortet im Raum: Kommen 250 Zuschauer, oder nicht?
Sabrina Panknin
SVZ am 19.06.2019
Foto: Alle werden Internetstars – auch diejenigen, die es nicht wollen. Szene aus dem neuen Stück „Verhext und durchgedreht“.
Groß Laasch - Kein Raum für Angst an diesem Abend
(30.10.2018)Gedanken von Pastorin Sabine Schümann zum Reformationstag
Morgen ist es wieder so weit. Verkleidete Kinder klingeln an den Türen und wollen Süßigkeiten. Sonst, so drohen sie, gibt es Saures. Und das können ganz verschiedene Dinge sein: ein Spritzer Wasser ins Gesicht oder Zahncreme am Türdrücker. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Seit ein paar Jahren wird Halloween immer moderner. Es ist für die Kinder eine willkommene Abwechslung in den dunklen Tagen des Herbstes und eine Pause zwischen dem Ende des Sommers und dem Beginn der Advents- und Weihnachtszeit. Nervig ist es trotzdem und ich frage mich, ob man auch positiv auf Halloween blicken kann? In der Schule kündige ich immer an, dass ich Süßigkeiten an meiner Tür verteilen werde. Nur eine Frage müssen sich die Kinder gefallen lassen: Warum ist heute ein Feiertag? Irgendeiner weiß am Ende immer, dass es mit Martin Luther zu tun hatte.
Der hätte sich vermutlich auch ein wenig über diesen Brauch aufgeregt. Die Süßigkeiten wären ihm sicher noch ganz lieb gewesen, aber die Erpressung an der Haustür hätte ihm nicht gefallen. Lange Zeit hat Luther sich gefragt, was man tun muss um Gott zu gefallen. Am Ende hat er in der Bibel gelesen, dass wir Menschen nichts dafür tun können. Die Liebe Gottes ist ein Geschenk an uns Menschen. Martin Luther hat sich mit dieser Erkenntnis gegen den Ablasshandel seiner Zeit gestellt und damit gegen eine Form von Erpressung.
Die Ablasshändler haben die Menschen unter Druck gesetzt und Geld für einen Platz im Himmel gefordert. Luther hat sich dagegen verwehrt. Erpressung ist nie eine gute Ausgangslage, wenn es um Beziehungen geht – weder unter Menschen, noch zwischen Gott und Mensch.
Daher vermute ich, dass er auch mit den Kindergruppen an der Haustür diskutiert hätte. Luther hat am eigenen Leib erfahren, wie lähmend Angst sein kann und das wollte er anderen ersparen. Sein Plädoyer hätte vermutlich dennoch den Kindern gegolten und die Süßigkeiten hätte er verschenkt, aber so, dass die Angst keinen Raum bekommt am Abend dieses 31. Oktobers.
SVZ am 30.10.2018
Groß Laasch - Kindercamp startet Montag in Groß Laasch vom 13.08.-15.08.2018
(09.08.2018)Die letzte Ferienwoche steht sozusagen in den Startlöchern. Auch in Groß Laasch. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Groß Laasch-Lüblow-Wöbbelin lädt zum Kindercamp ein. Gestartet wird am Montag, 13. August, um 8 Uhr. Gemeinsam wird an den Tagen bis zum 15. August zunächst gefrühstückt, bevor dann das Programm startet. Gegen 20 Uhr können die Kinder wieder abgeholt werden.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dürfen alle Kinder, die Lust haben, im Schlafsack im Gemeinderaum übernachten.
Anmeldungen und weitere Informationen gibt es bei Pastorin Sabine Schümann, die allerdings noch bis Freitag, 10. August, im Urlaub weilt.
SVZ am 09.08.2018
Foto: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Groß Laasch/Lüblow-Wöbbelin
Groß Laasch - Sprengstoff noch scharf
(17.07.2018)Beräumung des munitionsbelasteten Waldgebietes bei Groß Laasch beantragt
Das Groß-Laascher Areal ist eine von 175 Flächen landesweit, die in die Kategorie 4 der Kampfmittelbelastung eingestuft sind. Die Kategorie mit dem größten Gefährdungspotenzial, weil nach Angaben des Munitionsbergungsdienstes MV dort Kampfmittel mehr oder weniger offen und für jedermann frei zugänglich vorliegen. Das gelte für rund 18 000 Hektar Landeswald.
Wie gefährlich die Munition ist, könne nur pauschal beantwortet werden, erklärt Robert Mollitor, Leiter des Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern. „Bei Gefechtsmunition mit Sprengstoff ist der Sprengstoff in aller Regel noch wirksam, ebenso die Zündelemente“, so Mollitor gegenüber der SVZ. „Gerade die Zünder, die konstruktionsgemäß eigentlich ,sicher’ sein sollen, bis die Granate abgefeuert wurde, sind durch Korrosion in einem zum Teil haarsträubenden Zustand – hochgefährlich, da inzwischen hochempfindlich.“ Übungsmunition sei identisch gefertigt worden, nur ohne Sprengstoff und mit anderer Farbkennzeichnung. „Sie ist heute aber nicht mehr von Gefechtsmunition zu unterscheiden.“
Ob Flächen gesperrt werden, entscheide nicht der Munitionsbergungsdienst, so Robert Mollitor. „Das ist Sache der zuständigen örtlichen Ordnungsbehörden als Ordnungsverfügung oder des Eigentümers im Rahmen seiner Verkehrssicherungspflicht.“
Kathrin Neumann
SVZ am 17.07.2018
Foto: Munitionsreste im Laascher Wald
Groß Laasch - Theaterprojekte in der Kirchgemeinde
(19.01.2016)Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Groß-Laasch, zu der auch die Kirchdörfer Lüblow und Wöbbelin sowie umliegende Orte gehören, macht seit Jahren durch Theaterprojekte von sich reden. Zehn Frauen und Männer gehören inzwischen zum festen Stamm, dazu kommen noch Helfer, die logistische Aufgaben übernehmen. 2010 gab es das erste Theaterstück mit Namen „Josefs Traum“. Der nächste Schritt war ein eigenes Theaterstück, das Pastorin Sabine Schümann geschrieben hatte. Die über drei Jahre gespielten „Engelstücke“ kamen ebenfalls b ei den zahlreichen Zuschauern gut an. „Wobei die Engel stets Metaphern für Menschen mit ihren unterschiedlichen Facetten waren“, so die Pastorin. Inzwischen sind es die „Sternenstücke“, die die Theatergruppe aufführt. Begonnen hatte alles mit der Idee, am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Krippenspiel mit Erwachsenen für Erwachsene zu spielen. Der Spaß ist so groß, dass es inzwischen auch Sommertheater in Groß Laasch gibt – es werden Märchen gegeben.
von koen
SVZ am 18.01.2016
Foto: Pastorin Sabine Schümann hat ein Herz für das Theater. Foto: Uwe Köhnke